In der Wallfahrtskirche Flochberg gibt Ehepaar Ortler ein viel beachtetes Konzert

Link zum Artikel von Jürgen Blankenhorn.

Bopfingen-Flochberg sz Mit ihrem Neujahrskonzert in der Flochberger Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung haben Sopranistin Rita und Organist Klaus Ortler alias „Fleur Musicale“ aus Nördlingen wieder für den ersten kulturellen Höhepunkt des Jahres gesorgt. Egal, ob sorgfältig ausgewählte Werke von Johann Sebastian Bach, Antonin Dvorak, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart und Michael Haydn oder moderneren Komponisten wie Noel Rawsthorne, Leonard Cohen oder Stefan Nilsson: Nicht nur aufgrund der Atmosphäre der Wallfahrtskirche erlagen die begeisterten Besucher dem Reiz pompös imposanter Orgelmusik.

Dazu bot der glockenklare Sopran Rita Ortlers einen mehr als reizvollen Kontrast. Im dreiteiligen Konzert mit klassischem Beginn, weihnachtlichem Mittel- und modernem Schlussteil – unterbrochen von besinnlichen Gedanken zu Neujahr – wurde eine fast schon meditative Stimmung erzeugt. Egal, ob bei der Fuge in G-Dur von Johann Sebastian Bach, der verspielten „Hornpipe Humoresque“ von Noel Rawsthorne, der virtuosen „Toccata“ von Theodore Dubois oder als dezente Begleitung zur ausdrucksstarken Sopranstimme seiner Ehefrau: Die sensible und einfühlsame Spielweise von Klaus Ortler sorgte ein ums andere Mal für staunende Bewunderung bei den Zuhörern. Gleiches gilt für Rita Ortler. Ob dramatisch hinterlegt, ob lyrisch oder verspielt, Rita Ortler intonierte die Lieder auf eine intensive und individuelle Art und Weise und schien dabei mühelos die verschiedenen Stimmfächer des Soprans zu wechseln.

Ob Händels „Flammende Rose“, „The Little Drummer Boy“ oder „Mary’s Boychild Jesus Christ“ – die Art und Weise, in der sie diese Lieder interpretierte, verzückte die Zuhörer. Den Höhepunkt bildeten die beiden „Hallelujas“ von Leonard Cohen und Wolfgang Amadeus Mozart aus „Exsultate, jubilate“ sowie der romantische „Gabriellas Song“ von Stefan Nilsson aus dem Film „Wie im Himmel“. Rita Ortler traf exakt den Charakter der Stücke und schuf dank ihrer reinen Stimme musikalische Bilder und Filme. Auch dieses Jahr gelang „Fleur Musicale“ wieder das Kunststück, einen entschleunigten Jahresbeginn zu gestalten. Lang anhaltender Applaus war der verdiente Lohn für ein wieder bemerkenswertes und grandioses Konzert zweier Ausnahmekünstler.